Mittwoch, 30. April 2014

Neues Schulgebäude!

 

Um euch mal wieder mit Neuigkeiten aus dem Tutorial zu versorgen, kann ich sagen, dass momentan das zweite Schulgebäude „renoviert“ oder eher eigentlich komplett abgerissen und neu gebaut wird. Vorher nur mit Bambuswänden entsteht jetzt ein Gebäude aus Stein, genau wie das erste Schulgebäude. Das freut mich auf jeden Fall, so kann man es doch auch als Zeichen dafür nehmen, dass sich das Tutorial in Lalkuthi etabliert hat und angenommen wird.
Vor etwa drei Wochen fand in Lalkuthi übrigens ein Hepatatis B Health Camp statt, d.h. es wurden etwa 40 Kinder zum ersten Mal gegen Hepatitis B geimpft. Wir haben dazu vorher die Daten von allen Menschen in Lalkuthi aufgenommen und gefragt, wer gerne eine Impfung gegen einen kleinen Eigenbeitrag erhalten möchte. Auch wenn einige Kinder das bestimmt nicht gerne hören wollen, muss für eine vollständige Immunisierung noch zwei weiter Male geimpft werden. Die meisten der Kinder waren allerdings wirklich sehr tapfer und wurden von uns mit einem Toffee danach beglückt, sodass das Lachen auch gleich wieder zurückkam.

Gestern fanden übrigens Wahlen in unserem District statt. Deshalb ist momentan ganz Mankundu voll mit Wahlwerbung in Form von Fahnen und bemalten Wänden.
In diesem Sinne: einen schönen ersten Mai! ;)

Hannes


Völker hört die Signale...

Donnerstag, 3. April 2014

Kolkata!

 

Ungefähr eine Stunde mit dem Lokalzug entfernt von Mankundu liegt Kolkata, die riesige Stadt in dessen Umland mehr als 14 Millionen Menschen leben. Da ich dort auch gerne mal Zeit verbringe, hab ich mich entschlossen, mal einen kleinen Eintrag über diese Stadt zu schreiben.
Wenn ich mit dem Zug in Howrah, einem großen Bahnhof, ankomme, muss ich zunächst den Hooghly, einem Mündungsarm des Ganges überqueren, um in die Innenstadt Kolkatas zu gelangen. Neben der Howrah Bridge, der angeblich meistbenutzte Brücke der Welt, wähle ich immer wieder gerne dafür die Fähre, welche entspannt und ohne Stau über den Fluss schippert und einem dabei der Wind um die Ohren geblasen wird. Kolkata selbst hat einfach unglaublich viele Plätze, wovon ich erst einen Bruchteil gesehen habe.
Zum einem gibt es da BBD Bag, quasi das Regierungsviertel, wo das Writers‘  Building liegt, der Sitz der westbengalischen Regierung. Auch das G.P.O (die Hauptpost) und die breit angelegten Straßen, lassen schnell vermuten, dass diese Gegend stark von der britischen Kolonialherrschaft geprägt wurde.
Relativ nah kommt dann der New Market, eine große Markthalle, wo man von Kleidung, Gemüse, Postkarten, Fleisch, Spielzeug ziemlich viel bekommt. In dieser Gegend um die Sudder - und Park Street trifft man auch häufig mal den ein oder anderen Touristen und es haben sich einige Hotels angesiedelt. In der Park Street gibt es neben zahlreichem Fast Food, einem großem Buchladen auch noch einige Bars, die wir schon einige male besucht haben. In einem Lokal gibt es scheinbar jeden Abend Jazz von einem Altsaxofonisten und einem Pianisten. Als ich das entdeckt habe, war ich erstmal ziemlich begeistert und habe mir auch den einen oder anderen Standard gewünscht. Absolut einer meiner Lieblingsplätze in Kolkata ;).
In dem Viertel um den Lalbasar, gibt es zahlreiche Instrumentenläden wo auch z.B. auch Sitars und Tablas hergestellt werden. Kolkata scheint auch bekannt für seinen Instrumentenbau zu sein.
Mitten in Kolkatas Innenstadt erstreckt sich der Maidan, eine große Parkanlage bzw. Rasenfläche, wo über den Tag des Öfteren Cricket gespielt wird. Cricket ist wohl der populärste Sport in Indien und auch Kolkata hat ein riesiges Stadion, das 100.000 Zuschauer fassende Ranji Stadium. Als Heimspielstätte der Kolkata Knight Riders war es eigentlich mal unser Plan mit unserem Gastbruder ein Spiel zu besuchen, doch leider gab es in der letzten Saison wohl einen riesigen Korruptionsskandal, sodass dieses Jahr kein Spiel dort ausgetragen wird. Sehr schade.
Eine der Hauptattraktionen von Kolkata ist das Victoria Memorial, welches am Maidan liegt. Dabei handelt es sich um ein ziemlich nutzloses Gebäude zu Ehren der Königin Victoria, um dem britischen Empire ein Denkmal zu setzen. Es ist eines der wenigen kolonialistischen Gebäude in Kolkata, die bisher noch nicht umbenannt worden sind. Jetzt beherbergt der Prunkbau ein Museum und der angeschlossene Park wird von zahlreichen Leuten zum Entspannen benutzt.
Einiges weiter südlich befindet sich dann Kalighat, ein bedeutungsvoller hinduistischer Tempel, welcher der Göttin Kali geweiht ist.
Auf der anderen Uferseite des Hooghly  gibt es einen Botanischen Garten, den Mira, Niels und ich ungefähr vor zwei Wochen mal besucht haben. Dort gibt es einen Banyantree, ein riesiger Baum, der auf den ersten Blick wie ein Wald aussieht. Vom seinen Ästen aus wachsen nämlich immer neue Wurzeln in den Boden und da sein Hauptstamm auch noch irgendwann einmal einem Sturm zu Opfer gefallen ist, sieht man einfach kein Anfang und kein Ende. Im Park an sich ist es auch wunderbar ruhig in einer hektischen Großstadt. Deshalb bin ich nach einem Ausflug auch immer wieder froh im harmonischen Mankundu zu sein :)!

Herzliche Grüße!

Hannes

Banyantree
Victoria Memorial
Wer Bücher kaufen will geht zur Collegestreet
Ranji Stadium
Die Staatsmacht
Street Food
Writers' Building